Praxis für Kinder- und Jugendmedizin "Löwenzahn"

Klimawandel, Hitze, Sonne und Ihre Kinder

Auch die hartnäckigsten Zweifler haben keine ernsthaften Argumente mehr zu leugnen, dass unserer Erde sich erhitzt. Die Sommer bei uns werden – den kurzzeitigen Schwankungen zum Trotz – im Schnitt immer länger, heißer, trockener. Hitze und starke Sonnenstrahlung gefährden die Gesundheit der Kinder. Schützen Sie sie:

  • Die Morgenstunden sind kühler. Verlegen Sie möglichst körperliche Aktivitäten auf den Morgen.
  • Sorgen Sie für weite Kleidung aus Baumwolle, Leinen oder Lyocell. Mode ist egal. Unter weiter Kleidung kann die Luft sich bewegen und zur Abkühlung beitragen. Am besten sind knielange Kaftane, da hier kein Bund die Luftzirkulation behindert.
  • Haben Sie immer Trinkwasser in guter Menge dabei, und bieten Sie insbesondere Kleinkindern, die sich noch nicht selbst daran bedienen können und Durst noch nicht so klar wahrnehmen, häufig zu trinken an. Säfte und andere gesüßte Getränke sind hierfür nicht geeignet. Legen Sie gestillte Säuglinge häufig an.
  • Feuchte Handtücher auf der Stirn/im Nacken/den Oberschenkeln können Abkühlung bieten. Bei Säuglingen besteht aber u.U. die Gefahr zu starker Abkühlung, wenn eine zu große Körperoberfläche bedeckt ist. Kontrollieren Sie dies.
  • Sollte sich Ihre Wohnung stark erhitzen, sorgen Sie für einen Luftzug. Stehende Hitze ist ungünstiger, da ein Luftzug zur besseren kühlenden Verdunstung von Schweiß führt. Aufgehängte feuchte Handtücher in Zimmern können durch Verdunstung zur Abkühlung beitragen. Bei zu hoher Luftfeuchte funktioniert dies nicht.
  • Lassen Sie Babys und kleine Kinder, die noch nicht selbst aussteigen können, bei Sonnenschein oder Hitze niemals, auch nicht ganz kurz, allein im Auto zurück. Dieses kann sich sehr schnell sehr stark aufheizen und Sie werden eventuell verhindert, schnell zum Auto zurückzukehren. Kinder sind hierdurch zu Schaden gekommen.
  • Babyschalen und Kindersitze bieten Sicherheit bei Unfällen, sind aber durch das Gerüst aus Styropor Wärme stauend. Kontrollieren Sie während Autofahrten regelmäßig, ob Ihrem Kind zu warm ist. Kühlen Sie mit feuchten Tüchern, machen Sie Pausen. Verlegen Sie, falls möglich, längere Fahrten in die kühleren Nacht- und Morgenstunden oder vermeiden sie von vorneherein.
  • Sonne kann Ihrem Kind kurz- und langfristig schweren Schaden zufügen. Halten Sie Ihr Kind grundsätzlich aus der prallen Sonne fern. Halten Sie den Kopf in der Sonne bedeckt, beachten Sie dabei aber, dass sich unter Hüten und Tüchern die Hitze stauen kann. Schatten und leichte Bekleidung schützen nicht vor Sonnenbrand. Cremen Sie Ihr Kind daher ein. Dies gilt noch stärker in Nähe von Wasser, weil dieses das Sonnenlicht auch in Schattenbereiche spiegelt. Unter 2 Jahren sind mineralische Sonnencremes empfohlen, die das Licht reflektieren; diese schützen weniger, als chemisch wirksame Cremes. Der Lichtschutzfaktor bedeutet übrigens, um wie viel länger man mit der Creme vor der Sonne geschützt ist, als ohne Creme: Das heißt, dass jemand, der ohne Creme nach 5 Minuten einen Sonnenbrand entwickelt, dies mit LSF 20 nach 100 Minuten tut, mit LSF 50 nach 250 Minuten.

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